Vom beglückenden Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun: Ehrenamtliche bereichert Bornaer Altenpflegeheim

09.01.2024

Maria Heinzig hat ihre Aufgabe gefunden. Nach zwölf Jahren Erwerbsunfähigkeit hatte sie etwas Erfüllendes gesucht, wurde von ihrem Arzt zur Diakonie-Freiwilligenzentrale geschickt und von dort ins Bornaer Altenpflegeheim „Carl Heinrich“ vermittelt. Jeden Dienstag und Donnerstag ist sie nun ehrenamtlich im Haus unterwegs, um Spaziergänge, Vorlesen oder Spielerunden anzubieten. Die Bewohnerinnen und Bewohner mögen diese kleinen Highlights wie auch die Frau, die diese möglich macht. „Die Maria ist so eine Liebe“, sagt zum Beispiel Gerlinde Ott mit Rommé-Karten in der Hand. „Ganz prima“ seien diese Runden, in denen man mal „den Kopf anstrengen“ müsse, lobt auch ihre Mitspielerin.

Ehrenamtliche spielt Karten mit Bewohnerinnen im Altenpflegeheim

Der Engagierten tut ihr Einsatz auch selbst gut. Er schenke ihr Tagesstruktur und das beglückende Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Dafür bekomme sie viel Dankbarkeit zurück. „Schon bei der Begrüßung freuen sich die Menschen, mich zu sehen.“ Wie die Hauptamtlichen hat sie ein Postfach und auch sonst gehört die Freiwillige zum Team, das große Stücke auf sie hält. „Mit ihrer ruhigen Art hat sie einen guten Draht zu den Bewohnerinnen und Bewohnern“, sagt Ergotherapeutin Sylvia Blume-Schüler. „Wir sind total begeistert von ihr und wollen sie nicht wieder hergeben.“

Mehr noch: Die Kolleginnen hätten gern weitere derartige „Goldstücke“, die wie Maria Heinzig Zeit und ein offenes Ohr zu verschenken haben, die Licht, Wärme und ein freundliches Lächeln zu den alten Menschen bringen. Häkel-, Strick-, Schach- oder Skatrunden, Zeitungsschau oder gemeinsame Gartenarbeit – Heimleiterin Dana Mäding kann sich viele Einsatzgebiete für das Ehrenamt im Haus – eine Einrichtung der Diakonie-Tochter Heimverbund Leipziger Land gemeinnützige GmbH – vorstellen. Sie seht darin auch die Chance für einen Austausch zwischen den Generationen und für den Erhalt von Traditionen oder Erinnerungen. Wenn Kinder und Großeltern häufig weit voneinander entfernt wohnten, drohe vieles verloren zu gehen: „Wer weiß denn sonst noch, wie man zum Beispiel einen Bratapfel zubereitet?“

Kontakt Altenpflegeheim: Tel. 03433 9193-01, Informationen zu weiteren Engagement-Möglichkeiten über die Freiwilligenzentrale: Tel. 03433 274040, www.selbsthilfe-ehrenamt.de