Jung und Alt hoben „Märchenschatz“ zum Vorlesetag: Angehende Erzieherinnen lasen im Seniorenpflegeheim „Borna-West“ vor
15.11.24
Schmökern ist nicht nur für Kinder schön. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenpflegeheims „Borna-West“ tauchten jetzt in die Welt der Märchen ein. Dafür sorgten zwei Gäste: Lilith Bolten und Leonie Winter, die ein Buch namens „Großer Märchenschatz“ im Gepäck hatten. Von ihrer Schule hatten die Erzieherinnen in spe den Auftrag erhalten, den bundesweiten Vorlesetag mit Leben zu erfüllen – an einem Ort ihrer Wahl. Die beiden entschieden sich bewusst nicht für einen Kindergarten, sondern das Seniorenpflegeheim. „Wir wollten mal etwas Neues ausprobieren“, sagte Lilith Bolten, die das Haus der Diakonie-Tochter Heimverbund Leipziger Land noch von einem Bastelprojekt aus ihrer Grundschulzeit kennt.
Als die beiden „Schneewittchen“ und „Das tapfere Schneiderlein“ vorlasen, lauschte das Publikum aufmerksam und applaudierte am Schluss. „Ach, wie schön“, freute sich Bewohnerin Helgard Meng, die schon als Kind viel gelesen hat und die Angebote im Haus gern nutzt. Dabei arbeite das Betreuungsteam auch mit Märchen, vor allem in der Weihnachtszeit und beim Gedächtnistraining, erzählte Mitarbeiterin Christin Falkenthal. Wie gut Letzteres funktioniert, wurde auch beim Vorlesetag sichtbar, für den die jungen Frauen mit viel Mühe ein Quiz vorbereitet hatten. Im Langzeitgedächtnis verankerte Klassiker wie „Ach, wie gut, dass niemand weiß“, „Großmutter, warum hast Du so große Augen?“ oder „Knusper, knusper, knäuschen“ sorgten für viel Spaß und konnten meist ganz schnell vervollständigt oder zugeordnet werden. „Ich habe früher meinen vier Kindern auch viel vorgelesen“, sagte Bewohnerin Rita Hirschmann und blätterte im „Märchenschatz“. Jetzt habe das nachgelassen.
Umso schöner, wenn man im Alter vorgelesen bekommt.